16.05.2024 12:18 Uhr

Brisante Schiri-Maßnahme für die EM verkündet

Schiedsrichter wie Felix Zwayer sollen sich gegen Rudelbildung mit der Gelben Karte wehren
Schiedsrichter wie Felix Zwayer sollen sich gegen Rudelbildung mit der Gelben Karte wehren

Der Schiri-Boss der UEFA kündigt für die Fußball-EM 2024 in Deutschland eine neue Vorgehensweise der Schiedsrichter an. Wer sie missachtet, soll sofort bestraft werden.

Es sind Szenen, die jeder kennt: Nach einer umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidung belagert jeweils die halbe Mannschaft den Unparteiischen, redet wie wild auf ihn ein.

Damit soll bei der kommenden EM Schluss sein - wenn es nach der UEFA geht.

In einem offenen Brief erklärte UEFA-Referee-Direktor Roberto Rosetti den Plan für die EM 2024 in Deutschland. 

Fußball-EM 2024: UEFA will durchgreifen

Schiedsrichter sollen mehr mit den Kapitänen sprechen und Entscheidungen im Gespräch erklären. Andere Spieler, die sich nicht daran halten, sollen konsequent bestraft werden.  

Der neue transparente Ansatz sei eines der Hauptthemen bei der jüngsten Sitzung des UEFA-Boards in Nyon gewesen. Im Workshop der Teilnehmer hätten sich die teilnehmenden Trainer darauf geeinigt. 

"Einem Schiedsrichter ist es unmöglich, eine Entscheidung zu erklären, wenn er von bis zu 22 Spielern bedrängt wird", schreibt Rosetti in einem offenen Brief, der auf "UEFA.com" veröffentlicht wird. "Das kann zu einem Zusammenbruch der Kommunikation führen, wodurch das schöne Spiel sehr schnell sehr hässlich wird, was, da sind sich alle einig, schlecht für das Image des Fußballs ist."

Die Lösung sei "einfach": "Wir bitten alle Mannschaften, sicherzustellen, dass ihr Kapitän der einzige Spieler ist, der mit dem Schiedsrichter spricht. Wir bitten die Mannschaftskapitäne, dafür zu sorgen, dass ihre Mannschaftskameraden den Schiedsrichter nicht bedrängen und umzingeln, damit direkte Gespräche stattfinden können und die Entscheidung zeitnah und respektvoll mitgeteilt werden kann."

Wichtig sei vor allem, dass sich nur der Mannschaftskapitän, der eine Entscheidung besprechen möchte, an den Schiedsrichter wenden kann - keine anderen Spieler.

Gelbe Karte für Missachtung

"Es liegt in der Verantwortung des Kapitäns, dafür zu sorgen, dass seine Mannschaftskameraden den Schiedsrichter respektieren, Abstand halten und ihn nicht umringen. Jeder Mitspieler, der die Rolle seines Kapitäns ignoriert und/oder sich dem Schiedsrichter nähert und dabei Anzeichen von Respektlosigkeit oder Uneinigkeit zeigt, wird mit einer Gelben Karte bestraft."

Eine Ausnahme gibt es, falls der Kapitän ein Torwart ist. Dann kann ein Feldspieler benannt werden, der die Kommunikatorrolle mit dem Referee übernehmen darf. 

Wie konsequent die Schiedsrichter bei der Euro dann wirklich die Gelben Karten zeigen, dürfte sich dann in den ersten Partien zeigen. 

Rosetti ist jedenfalls überzeugt, dass dieser Ansatz und die Unterstützung der Schiedsrichter dazu führen werden, "dass die ohnehin schon sehr hohe Qualität der Schiedsrichterei in unseren Wettbewerben weiter steigt und die Spieler und Fans während des Turniers bessere Spiele erleben können."